Nachlese Kongress “Kunststück Führung” 13. Juni 2023

Das Team der Referentinnen und Referenten

Keynote:

Führung – welche Fähigkeiten braucht es in der aktuellen Situation und wie kann die TA dabei helfen?
Sandra Holzer, Firma hollu –Systemhygiene GmbH


WS 1
Führen durch das Wort
Hans-Georg Hauser TSTA-O

Führen durch das Wort
Hans-Georg Hauser (TSTA-O em.)
Diesen Klassiker vom Jesuitenpater Rupert Lay
aus dem Jahre 1981verwende ich als Basis für
meinen Workshop. Ich möchte den Teilnehmern
einen Überblick über die Thesen von Rupert Ley
geben und sie mit aktuellen Ideen zum Thema
„Führen“ vergleichen.
Kernpunkt des WS ist es, deutlich zu machen,
dass Führen ohne qualifizierte Kommunikation
nicht möglich ist. Und Transaktionsanalyse ist
wie kein anderer Ansatz dazu geeignet, das Kom-
munikationsverhalten von Menschen zu unter-
suchen, Anregungen für Veränderungen zu liefern,
und wirkungsvolle Kommunikation zu definieren.
Mit einer kleinen Führungsgeschichte habe ich
den WS abgeschlossen.


WS 2
Führungs-Kraft durch Vertragsarbeit – Konzepte der TA für erfolgreiche Führung
Sascha Weigl CTA + Florian Winhart

Ein formaler Anstellungsvertrag ist notwendige
Basis für die Führungskraft, mehr aber nicht. Ob
die Arbeit der Führungskraft letztendlich erfolg-
reich wird, entscheidet sich mehr in der Arbeit mit
Mitarbeiter:innen, Kolleg:innen und in der Konkre-
tisierungsarbeit mit dem Arbeitgeber. Wir be-
leuchten diese kontinuierliche Vertragsarbeit als
grundlegendes Element und Werkzeug der TA auf
ihre Bedeutung für Führungs- und Beziehungs-
arbeit in Organisationen.
Relevante Leitfragen für diesen Workshop:

  • Welche Verträge/ Vertragsebenen sind zu be-
    achten, um meine Führungs-Kraft erfolgreich
    einsetzen zu können?
  • Vom Vertragsschluss zum Vertrags-
    prozess…
  • Anwendungsmöglichkeiten spezieller Vertrags-
    konzepte der TA.
  • Hilfreiche Instrumente für die Vertragsanbah-
    nung und – gestaltung?
  • Grenzen von Vertragsarbeit.


WS 3
Führung durch Achtsamkeit und Dialog entwickeln
Anette Dielmann TSTA-O

In meiner Beratungspraxis bin ich häufig mit dem
Scheitern vielversprechender Projekte befasst.
Eine auf das System und die Verantwortlichen
bezogene wertschätzende Analyse unterbleibt zu
Gunsten einer Haltung von „Nix wie weg hier“ und
„Neue Lösungen und bitte schnell, schnell“. Diese
Haltung bietet eine Steilvorlage für das nächste
spannende und dann doch in den Sand gesetzte
Projekt; in der Folge frustrierte Geschäftsführen-
de – die das nicht zeigen dürfen und dann mit
ihrer persönlichen Resilienz gefordert sind, in
ihrer Handlungsfähigkeit eingeschränkten Teams
und einer nicht beabsichtigten Außenwirkung bei
Eigentümern, Aufsichtsbehörden, Öffentlichkeit.
Warum ist das so?
Die Transaktionsanalyse bietet mit ihrem Konzept
der Psychologischen Spiele eine Landkarte zur
Exploration des Themas hinter dem Thema: Was
hält die Dynamik des Sich-nicht-wirklich-mit-
den-Misserfolgen-Auseinandersetzens und des
Nicht-Lernens und Nicht-Nachhaltig-Entwickelns
aufrecht und wozu ist das in verschiedenen Nar-
rativen nützlich?
Im Workshop lade ich zur Auseinandersetzung
mit dem Konzept auf der individuellen und orga-
nisationalen Ebene ein. Wir erkunden im acht-
samen Dialog die Spiel-Dynamik und entwickeln
eine Vorstellung davon, in welcher Weise Führung
auf der persönlichen Ebene und im Organisa-
tionssystem Neues stimulieren kann. Dabei wird
spürbar, dass nachhaltigere Lösungen – wie
Kunstwerke – insbesondere Verlangsamung, Ver-
änderungsmotivation, Mut und Entschlossenheit
erfordern.



WS 4
Führung braucht Vertrauen. Was braucht Vertrauen?
Susanne Alt TSTA-O

Stabile und erfolgreiche Arbeits-, Lern- und Ent-
wicklungsbeziehungen basieren auf Vertrauen.
Daher kann Führung ohne Vertrauen kaum gelin-
gen. Vertrauen ist mehr als ein Gefühl und beruht
auf Erfahrungen und persönlicher Wahrnehmung.
Neben individuellen Voraussetzungen für den
Aufbau von Vertrauen, braucht es eine offene
Haltung und gemeinsame, vertrauensbildende
Erfahrungen.
Im Rahmen dieses Workshops erfahren Sie, wie
Vertrauen aktiv gestaltet werden kann, welche
Signale bei sich und bei anderen auf Vertrauen
hinweisen. Erfahren Sie wie der Einsatz transak-
tionsanalytischer Modelle einen vertrauensbilden-
den Prozess unterstützen und fördern kann


WS 5
Dreh dich nicht um, der Plumpsack geht um
Armin Ziesemer Praxiskompetenz +Thomas Böhlefeld

Menschen in Führungsrollen sowie im Human
Relations-Umfeld sind oft mit konfliktreichen
Dynamiken konfrontiert. Die Transaktionsanalyse
unterstützt, belastende Kommunikationsmuster
in Organisationen zu entlarven. Dadurch lassen
sich tragfähige Beziehungsgefüge schaffen und
nachhaltig performante Organisationen gestalten.
New Work-Ansätze fordern entgegen klassischer
Konzepte ein Führungsverständnis, das

  • Mitwirkung fördert,
  • geteilte Verantwortung ermöglicht und
  • Entscheidungen gemeinsam verbindlich trägt.

Mit der Analyse psychologischer Spiele und ihrer
Transformation in konstruktive Kommunikations-
und Beziehungserfahrungen gelingt das Kunst-
stück in der Führung: Alle Beteiligten gewinnen.
In diesem spielerischen Workshop der „Mit
Brille und Bart“-Podcaster Armin Ziesemer und
Thomas Böhlefeld

  • erhältst du die Grundlagen zur Spieltheorie
    aus der Transaktionsanalyse und dem „Plump-
    sack“-Spiel.
  • reflektierst du das „Plumpsack“-Spiel in Or-
    ganisationen allgemein sowie im individuellen
    Führungsverhalten.
  • gewinnst du ko-kreativ Impulse für deine Füh-
    rungs- oder Beratungstätigkeit, um dich gesund
    in deinen alltäglichen Spannungsfeldern zu
    bewegen und mehr Verbindlichkeit zu schaffen


WS 6
Transaktionsanalyse und Syst® -Aufstellungsarbeit
Susanne Schuller Praxiskompetenz + Martin Seibt Praxiskompetenz

Wir verbinden Transaktionsanalyse mit systemi-
scher Aufstellungsarbeit und machen ICH-Zu-
stände durch repräsentative Wahrnehmung er-
lebbar und sichtbar. In diesem Workshop erwartet
die Teilnehmer:innen ein Lern-Setup am Puls der
Zeit. Mit Hilfe der Methode der prototypischen
Strukturaufstellung verbinden wir Modelle der
Transaktionsanalyse mit dem Erleben aktueller
Herausforderungen im Führungs- und Arbeits-
alltag.
Im Mittelpunkt stehen typische Situationen aus
dem Führungsalltag, die simuliert werden, um
Verbindungen aufzuzeigen, sowie Verhaltenswei-
sen und Handlungsoptionen auszuprobieren und
zu reflektieren.
Wir laden die Teilnehmer:innen ein, die Relevanz
dieses Ansatzes am Beispiel des Funktionsmo-
dells für die Praxis in einem offenen Austausch zu
diskutieren



WS 7
Positive Führung mit Positiver Transaktionsanalyse. – Identität, Bezugsrahmen und die Drei-Welten-Landkarte.
Klaus Sejkora CTATS-P + Henning Schulze TSTA-O

Noch nie waren die Anforderungen an Führung
so komplex wie heute. Entsprechend wichtig ist
stabile Identität beim Führen in jeder Konstella-
tion – formelle Führungsfunktion, Führen ohne
formelle Funktion, Selbstführung. Dazu stellen wir
unsere Landkarte des Begreifens der Identität in
fünf Dimensionen vor

Ich begreife mich als Individuum.

  • Ich begreife mich als Mensch in Beziehungen.
  • Ich begreife mich in meinem Skript.
  • Ich begreife mich in meinen sozialen Systemen
    und deren Geschichte.
  • Ich begreife mich als Teil von Organisations-
    systemen

Entwicklung und Wachstum von Persönlichkeit
und Identität wird durch Erweiterung des Bezugs-
rahmens möglich. Mit den Landkarten der fünf
Dimensionen der Identität und der drei Welten von
Bernd Schmid (Privatwelt, Berufswelt und Orga-
nisationswelt) kann dieser Prozess zweckmäßig
gesteuert werden.
Wir arbeiten mit Inputs, Fallbeispielen, Selbst-
erfahrungselementen und Gruppendiskussionen.


WS 8
Transaktionsanalytische Gesprächsführung und Interventionstechniken
Berthold Kager Lehrtherapeut und Lehrsupervisor der WITA

„Es ist schon so: die Fragen sind es,
aus denen das, was bleibt, entsteht“
(Erich Kästner)
Viele Ebenen lassen sich analysieren, sobald zwei
Menschen „Guten Tag“ gesagt haben und ein (be-
ratendes) Gespräch beginnen. Wie kann eine pro-
fessionelle Begleitung gelingen, die den Prozess
berücksichtigt, das Gespräch „führt“, dabei aber
keine Vorschläge macht, sondern die Autonomie
des Gegenübers wahrt?
Im Workshop gehen wir der Frage nach, wie
ich Kommunikation aus einer reflektierenden
Haltung heraus gezielt leiten kann und gleich-
zeitig die Lösungskompetenz beim Gegenüber
lasse. Der Fokus liegt auf der Prozessbegleitung
durch gezielte Fragetechniken und dem Wechsel
von Problem-, Ziel- und Beziehungsorientierung.
Nach einem Theorieinput gibt es die Gelegenheit
diese Haltungen auszuprobieren, um sie in unsere
Arbeit einzubauen und damit unser Interventions-
repertoire zu erweitern.
Verwendete TA-Modelle: Strukturmodell, Funk-
tionsmodell, Basisinterventionen, Ziel- und Ver-
tragsarbeit, beziehungsorientierte TA


WS 9
Fehler sind Lerngutscheine. Fehlerkultur und Transaktionsanalyse

Martin Seibt Praxiskompetenz+ Aleksandra Nagele

Ever tried? /Ever failed? /No matter. /
Try again. /Fail again. /Fail better!
(Samuel Beckett)
Die zunehmende Komplexität (VUCA-Welt) macht
Fehlerkultur zu einem zentralen Stellhebel der
Führung. Wenn wir nicht wissen, was funktioniert,
müssen wir es ausprobieren. Fehler können somit
als Lerngutscheine betrachtet werden, aber nur,
wenn die Führungspersonen eine entsprechende
Haltung und Verhalten aufweisen.
Viele TA Modelle bieten eine konstruktive Haltung
(z.B. OK-Corral) und einen konstruktiven Umgang
mit Fehlern an (z.B.: Abwertung, Passivität). Wir
werden diese Modelle vorstellen und in einer
persönlichen Reflexionsübung die Modelle gleich
nutzen. Die Teilnehmer:innen nehmen konkretes
Handwerkszeug für den Umgang mit Fehlern in
ihre Praxis mit. Aleksandra Nagele wird aus ihrer
Erfahrung der Fuckup Nights und dem Umgang
mit Fehlern erzählen.



Plenum– Was verändert Transaktionsanalyse in der Führungsarbeit?“